„Eigentlich habe ich keine Lust!“ sagt der Bauch
ENNEAGRAMM – Gedanken zur ursprünglichen Kraft des Bauchzentrums im Menschen
von Claudia Ebenhoch und Margit S. Wimmer
Bauch, Herz und Kopf – jedes unserer drei Intelligenzzentren hat eigene Kernbedürfnisse oder Grundthemen. In unserer Trilogie beginnen wir mit dem Bauch, der mit seinem Bedürfnis nach RAUM und AUTONOMIE die instinkthafte und somit älteste Ebene im Menschen anspricht. Instinkthaft meint hier, dass Impulse und Handlungskraft im Vordergrund stehen, die in dem tiefen Selbstverständnis wurzeln: „Ich bin da und nehme Raum ein. Ganz selbstverständlich und nicht zu diskutieren.“ Auch sind wir über den Bauch ständig unbewusst damit beschäftigt, das eigene Territorium zu sichern, ähnlich wie im Tierreich.
Wenn das Bauchzentrum in einem Menschen geschwächt oder zu schwach ausgeprägt ist, kann sich dies zeigen, indem es schwer fällt, Entscheidungen zu treffen, sich zu positionieren oder Grenzen abzustecken und zu respektieren, eigene oder fremde.
Ein zu dominanter Bauch wiederum könnte ungefragt sehr viel Raum beanspruchen und Bedürfnisse anderer gänzlich „niederwalzen“.
Um im eigenen Inneren Verständnis und Gleichgewicht zu entwickeln, legen wir in unserer Arbeit symbolisch für Bauch, Herz und Kopf jeweils eine Filzscheibe auf den Boden, angeordnet in Form eines Dreiecks. In mehreren Runden werden die Scheiben nun begangen, um zuerst den Ist-Zustand der momentanen Befindlichkeit wahrzunehmen und im Weiteren eine Unterschiedsbildung zu ermöglichen.
Erfahrungsgemäß ist es wirklich verblüffend, dass durch den simplen „Gang über die Scheiben“ manches in Verstand und Gemüt schnell klarer und fassbarer werden kann.
In diesem Tun wird es offensichtlich, dass jeder Mensch eben drei Schaltzentralen in sich trägt, die im Idealfall gut miteinander kommunizieren, sich gegenseitig stärken, ergänzen und unterstützen – wahrlich mit Kompetenz und Kraft!
So könnte die oben benannte Un-Lust des Bauches durch inneres Teamplay mit einem weitsichtigen Kopf und einem kontaktfreudigen Herzen im Austausch mit anderen Menschen zu kooperativer Stärke im Handeln führen. Dann ist die „Lust“ nicht mehr Alleinherrscher.
Text: Claudia Ebenhoch, Saritha M. Wimmer
Grafiken: Martin Ebenhoch
Jawohl stimmt das ist täglich Arbeit, gut beschrieben. Vieles loszulassen erleichtert die Arbeit………Claudia herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg und
deiner Weiterentwicklung 🙂 viele dicke Umarmungen Anita Ganz liebe Grüße